„Bedarf Förder-Instrumente und -Kriterien, die 100-prozentig auf Klimaschutz-Ziele ausgerichtet sind“

Kommentar von Hildegund Mötzl, Leiterin des ACR-Schwerpunkts „Nachhaltig Bauen“, IBO Institut für Bauen und Ökologie

Das Pariser Abkommen enthält die wesentlichen Eckpunkte, um noch in diesem Jahrhundert auf null CO2-Emissionen zu kommen. Nachhaltiges Bauen und Sanieren und der Einsatz erneuerbarer Energieträger spielen dabei eine zentrale Rolle. Die ACR Scherpunkte „Nachhaltiges Bauen“ und „Umwelttechnik und erneuerbare Energien“ können wichtige Bausteine dazu beitragen. Gerade das Herunterbrechen der erforderlichen Technologien aus dem angewandten Forschungsbereich und die Aufbereitung für die KMUs zählen zu den Schlüsselaufgaben der ACR Institute. Viele der erforderlichen Technologien, um auf der „Road to Zero“ zu bleiben, sind von KMUs in Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten, wie sie im ACR zusammengeschlossen sind, entwickelt worden. Zur effizienten Umsetzung der „Road to Zero“ bedarf es nicht nur der entsprechenden Rahmenbedingungen wie z.B. der Förderinstrumente wie die Wohnbauförderung oder den Sanierungschecks sondern auch Kriterien, die 100%tig auf die Klimaschutzziele ausgerichtet sind und die Innovationen in diesem Bereich beflügeln. Natürlich müssen die Klimaschutztechnologien weiterentwickelt und kostengünstiger werden. Es ist nicht einzusehen, warum ein effizientes Wohnraumlüftungsgerät teurer ist als ein Kühlschrank – ein aus technischer Sicht wesentlich komplexeres Gerät. Keinesfalls darf unter dem Deckmantel des leistbaren Wohnens am Klimaschutz gespart werden, denn dies wird, über den Lebenszyklus der Wohnung gerechnet, sehr viel teurer und verfehlt die „Road to Zero“. Dies zeigen Werkzeuge, wie sie ACR Institute entwickelt haben, zum Beispiel der „Amortisations- und Wirtschaftlichkeitsrechner“ auf baubook.
Die Investitionskosten bestimmen nur zu einem geringeren Teil die Gesamtkosten über den Lebenszyklus. Der Betrieb der Gebäude ist die entscheidende Phase. Die realistische Modellierung des Gebäudes und seiner Energieversorgung ist entscheidend für die optimale Gebäudeplanung. Die Planung muss dann aber noch den Weg in die Praxis, sprich in die Inbetriebnahme und die Gebäudeautomation, finden. Auch die digitale Datenaufbereitung und Datenhaltung, Stichwort BIM, wird für auf „Road to Zero Ready“-Gebäude ein wichtige Rolle spielen. Diese Themen werden bei den ACR Instituten in den nächsten Jahren Schwerpunkte in der Forschung und Entwicklung bilden.
Die ACR Institute werden mit ihren Partnern in den nächsten Jahren viele Gebäude auf dem Weg zur „Nullemission-“ bzw. zum „Plusenergie“-Gebäude begleiten. Diese liegen in Kombination mit einer erneuerbaren Energieversorgung und einer ressourcenschonenden Bauweise direkt auf der „Road to Zero“.

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