Lüften und Heizen in Passivhäusern in Österreich

Zusammenfassung: Diese Studie zeigt, dass in Passivhäusern (Fokus auf mehrgeschossigen Wohnbau) ein luftgeführtes Heizsystem ebenso die strengste Behaglichkeitsklasse erfüllt wie ein
wassergeführtes. Dies gilt für den Wohnbereich (bzw. jenen Raum wo der Temperatursensor positioniert ist). Sollen auch die Schlafräume durchgehend die strengste Behaglichkeitsklasse erfüllen, bedarf es einer raumweisen Temperaturregelung. Bei einer wohnungsweisen Regelung (wie üblicherweise bei der Luft- und Fußbodenheizung implementiert) können je nach Randbedingung und Nutzerverhalten unerwünschte Temperaturdifferenzen zwischen den einzelnen Räumen entstehen. Eine erhöhte planerische Sorgfalt ist in diesen Fällen erforderlich.

Die Kostenrecherche zeigt, dass bei aktueller Baupraxis bei einer Luftheizung (mit wohnungsweiser Regelung) von 800 € bzw. 1100 € Einsparung gegenüber der Radiatorheizung bzw. der Fußbodenheizung ausgegangen werden darf. Mögliche Passivhaus-bedingte Einsparpotentiale (kostenoptimierte Positionierung und kleinere Heizflächen) können diese Kostenunterschiede noch verringern. Für eine raumweise Regelung (ein Heizregister pro Raum) sind derzeit für die Luftheizung ähnliche Kosten wie für die Heizkörperlösung (mit Thermostatventil) anzusetzen.

Autor: G. Rojas, M. Spörk-Dür, D. Venus, A. Greml, L. Krissmer, R. Pfluger

Auftraggeber: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie

Erscheinungsjahr: 2015

Lüften und Heizen in Passivhäusern