Wirtschaftlichkeit des Passivhauses

Kommentar von Günter Lang,  Passivhaus Austria

„Seit 1991 war das Grundcredo des Passivhaus Institutes immer, einen kostengünstigen Baustandard zu entwickeln. Dank einer Vielzahl von Studien und Praxisbeispielen ist mittlerweile eindeutig nachgewiesen, dass das Passivhaus zu den kostenoptimalsten Baustandards zählt. „Die Investitionskosten für verbesserte Effizienz bei ohnehin benötigten Bauteilen sind heute außerordentlich gering, die Kostendifferenz wird über die eingesparten Energiekosten mehr als ausgeglichen“, betont Prof. Dr. Wolfgang Feist, Leiter des Passivhaus Instituts. Für den Nutzer sei die Verwendung von Passivhaus-Komponenten daher auch aus ökonomischer Sicht ein Gewinn.

Im Idealfall kann der Passivhaus-Standard sogar zu den gleichen Baukosten errichtet werden, die der Mindeststandard an Baukosten verursachen würde. Es kommt nur auf das Verhältnis zwischen Ausgaben für die thermische Gebäudequalität und für die Haustechnik an. „Energie die nicht verloren geht, braucht auch nicht erzeugt werden“ ist die Grundregel höchster Energieeffizienz und dem Passivhaus. Aber selbst bei Mehrkosten von 2 – 4 Prozent haben sich die eingesparten Energiekosten in wenigen Jahren mehrfach eingespielt. Und dabei sind die volkswirtschaftlichen Einsparungen noch gar nicht in Betracht gezogen.

Diese Kostenoptimalität trifft allerdings nicht nur auf Neubauten in Passivhaus-Standard zu, sondern ebenso bei thermisch optimierten Sanierungen, wie er mit dem EnerPHit-Standard vom Passivhaus-Institut festgelegt wurde. Gemäß dem Motto „Wenn schon denn schon“, zahlt es sich gleichermaßen in der Sanierung aus, diese gleich konsequent umzusetzen anstatt halbherzig.
Während ein einzelner Garagenplatz weit mehr kostet als jegliche Mehrkosten für den Passivhaus-Standard, kommt das investierte Geld für den Garagenplatz nie zurück, während die thermisch energetische Topqualität eines Gebäudes sich in jedem Fall rechnet.

Zudem sind Investitionen eine absolut sichere und kalkulierbare Investition. Einmal investiert, kommt es niemals mehr zu Preiserhöhungen, und auch durch die Bauschadensfreiheit der Gebäudehülle werden unerwartete Kosten hinten angehalten. Investitionen in beste Energieeffizienz sind heute beste und dauerhafte Wertanlagen.

Wollen wir aus der internationalen Wirtschaftskrise herauskommen und unseren Kindern möglichst wenig Schulden hinterlassen, sollten wir allergrößten Wert auf beste thermische Qualität achten – eben auf den kostengünstigen Passivhaus-Standard.“

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